Mary George of Allnorthover Book

Rückblickend korrigiere ich meine Wertung um einen Stern nach unten und frage mich, warum ich das Buch überhaupt beendet habe. Irgendwas Gutes muss es gehabt haben, doch was? Die Figuren sind konstruiert und durchlaufen keine nennenswerte Entwicklung, obwohl es ausreichend Gelegenheit gegeben hätte. Noch nicht einmal die titelgebende Mary, die tatsächlich einiges durchmacht. Ereignisse hätte es ausreichend viele gegeben, doch werden diese so unaufgeregt und mit wenig Gefühl für Tempo und Dramaturgie geschildert, dass sie aneinandergereiht erscheinen. Manches wirkt dabei belanglos, anderes überzeichnet. Der Fokus hätte wunderbar auf das Zwischenmenschliche gelegt werden können, allerdings werden hier zahlreiche Chancen vertan. Zu guter Letzt war ich erstaunt, als ich bei Perlentaucher Lob für die "ausgezeichnete Übersetzung" dieses Werkes der Lyrikerin las. Ausezeichnete Übersetzung? Und ursprünglich ist die Dame Lyrikerin? Ihr merkt, auch die Sprache konnte mich nicht begeistern. Die Tatsache, dass irgendetwas meine Neugier (oder Hoffnung) genährt und mich zum Weiterlesen bewegt hat, beschert dem Buch schwache zwei Sterne.