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The Fruits of Enlightenment, aka Fruits of Culture (1889) is a play by the Russian writer Leo Tolstoy. It satirizes the persistence of unenlightened attitudes towards the peasants amongst the Russian landed aristocracy. In 1891 Constantin Stanislavski achieved success when he directed the play for his Society of Art and Literature organization.
Title: Fruits Of Culture, The
Item Number: 9781589636811
Publication Date: March 2002
Number: 1
Product Description: Full Name: Fruits Of Culture, The; Short Name:Fruits Of Culture
Universal Product Code (UPC): 9781589636811
WonderClub Stock Keeping Unit (WSKU): 9781589636811
Rating: 3.5/5 based on 2 Reviews
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Date Added: August 25, 2020, Added By: Ross
Date Last Edited: August 25, 2020, Edited By: Ross
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Andre Walker
reviewed Fruits Of Culture, The on January 25, 2019Die Differenz zwischen persönlichem Anspruch und Wirklichkeit, dieses Thema gestaltet Tolstoj immer wieder in seinen frühen Erzählung, die alle einen autobiographischen Hintergrund haben. Dabei folgt die Chronologie der Entstehung nicht gerade dem biographischen Verlauf, der Überfall ist die älteste, aber Nummer drei im Lebenslauf. Aufzeichnungen eines Märkörs beschreibt die Spielsucht der Studentenzeit, der als Romananfang konzipierte Tag im Leben eines Gutsbesitzers schildert den Läuterungsprozess und offenbart dabei sämtliche Ursachen des Scheiterns als Reformer.
Neben der selbstkritischen Auseinandersetzung mit den eigenen Vorsätzen oder verkehrten Vorstellungen spielt die Kritik an der russischen Romantik, insbesondere den Vorstellungen über das Leben im Kaukasus eine Rolle, bzw. die Verheißung, ein gescheiterter Adeliger könnte es im Krieg schnell zu etwas bringen oder seinen Ruf wiederherstellen. Dieses Motiv gestaltet Tolstoj in der Der Holzschlag und Die Kosaken.
Anmerkungen eines Markörs und Der Morgen eines Gutsbesitzers, beschreiben die beiden Formen des Scheiterns des Autors im Zivilleben, die Spielsucht der Studentenzeit und der Versuch als besserer Mensch und Gutsbesitzer alles hinter sich zu lassen. Der Markör steckt noch voll in der Romantik fest, ein Duell wegen einer ausgebliebenen Entschuldigung nach einer Rempelei im Billardsalon markiert den Wechsel zum Schlechteren beim Helden Nechljudow, der sich zuletzt erschießt, nachdem er nicht mal mehr eine Flasche Wein auf Kredit bekommt. Der Selbstmord ist die letzte Zutat der Romantik, im Morgen eines Gutsbesitzers, der nicht frei von Komik ist, lebt das gleichnamige alter ego, das Tolstoj durch etliche Erzählungen bis zum letzten großen Roman Auferstehung, immer wieder bemüht, einfach weiter.
Fürst N unternimmt mit 19 tatkräftig den Versuch sein Gut zum Vorzeigebetrieb zu machen, gewissermaßen ein Anti-Oblomow, der erfahren muss, dass arme Leute ebenso wenig aus dem Trott heraus kommen und sich und einem besseren Leben genau so im Weg stehen wie adelige Müßiggänger. Die moralische Selbstbefriedigung als Wohltäter der Menschen scheitert auf ganzer Linie an mangelnder Lebenserfahrung und Akzeptanz, aber auch den Sehnsüchten nach Reisen.
Angeregt durch gewisse Literatur und die Sehnsucht nach seinem ältesten Bruder, der bereits Dienst im Kaukasus tat, entscheidet sich Tolstoj für den Kaukasus, zunächst nur als eine Art Praktikant, ein Status, der im Überfall und den Kosaken eine Rolle spielt. In beiden Erzählungen lässt er die Schwärmer scheitern, im Überfall kommt ein allzu übermütiger Romantiker ums Leben, bei dem die Haltung und das Streben nach Anerkennung sämtliche Überlebensinstinkte außer Kraft gesetzt haben. Ein Vorläufer von Platon Karateev aus Krieg und Frieden, der seit 18 Jahren unauffällig Dienst im Kaukasus tut, ist denn auch der eigentliche Held für den
Erzähler.
Der zufällige Tod eines Altgedienten, der ein besseres Auge für die Artillerie hat als sein Vorgesetzter, der das Geschütz zu hoch zielen lässt, ist das Thema von Der Holzschlag, meine absolute Lieblingsgeschichte, denn hier stimmt die Balance, anschauliche Beschreibung und die Charakteristik der unterschiedlichen Grundtypen der Soldaten gehen mit der sozialen Frage einher. Das Leben mit der Truppe und das Gejammer der Offiziere darüber, dass sie auf Lermontow und Michailowski-Danielskis romantische Kaukasus-Folkolore herein gefallen sind bilden einen Kontrast. Während die Adeligen darüber sinnieren, mit welcher Auszeichnung man erhobenen Hauptes zurück in die Zivilisation kommen kann, nehmen die einfachen Soldaten keinen Urlaub, damit sie ihren Brüdern und deren Familien nicht auch noch das Bisschen Brot weg essen.
Holzschlag und der Morgen eines Gutsbesitzers sind meine persönlichen Favoriten, weil Tolstoj seinem ausgeprägten Drang, zu Beschreiben um des Beschreibens Willen nicht allzu sehr erliegt. Wenn die Kosaken einen ähnlichen Umfang hätten, würden sie von mir eine ähnlich gute Bewertung bekommen, doch leider überzieht der junge Autor mit seinem zusätzlichen Anspruch als Völkerkundler die Plotsubstanz gnadenlos. Der Aufbruch seines alter Egos Olenin in den Kaukasus wegen Schulden und der Weigerung sich über eine reiche Heirat zu sanieren, ist ganz großartig, auch die Schilderung seiner Reisephantasien, wie er sich eine wunderschöne Tscherkessin zähmen und zu sicher herauf bilden wird. Seifenblasen, die schnell platzen, die Romantisierung eines Kosakenmädchens als besserer Mensch, kann nur in einer Enttäuschung enden. Der Frustflirt des mit dem allzu oft wegen Raubzügen und Heldenstücken abwesenden Platzhirsches endet abrupt. Denn Olenin will das Mädchen nicht mitnehmen und in die Gesellschaft einführen, sondern
als Kosake ein besserer Mensch werden, bevor sich der Superkosak im Nahkampf gegen Rebellen überschätzt. Auf die Nachricht von der Verwundung ihres Liebsten gibt das Mädel ihrem Bewerber einen unmissverständlichen Korb, der zur Abreise führt.
Außerdem findet sich in dieser Novelle ein für das Werk Tolstojs typischer Topos, der unter anderem auch in der Erzählung Familienglück (1859) vorkommt: die noble Idee der Selbstaufopferung - einzig für einen anderen Menschen zu leben, nicht für sich selbst, heißt es in Wikipedia. Auch diese Einsicht, die mir nie von selbst gekommen wäre, kann i>Familienglück
nicht retten. Diese hundert Seiten um ein einfältiges Gänschen, das die gesellschaftliche Anerkennung so sehr genießt, dass es dem Vormund-Ehemann zu viel wird, ist eine einzige Zumutung und der mit Abstand schwächste Text. Ein Wangenkuss auf der Promenade von Baden Baden durch einen verwegenen Verführer bringt das Mädel wieder zur Vernunft, aber das Gefühl der Phase vor und unmittelbar nach der Hochzeit will sich nicht mehr einstellen, letztlich retten zwei, praktisch vom Himmel gefallene Kinder die Ehe, in dem sie neue Notwendigkeiten schaffen.
Keine Ahnung, welcher moralische Eros Tolstoj, dabei angetrieben hat. Zumal die Vorerfahrung nie besonders aussichtsreicher war:
Er hatte die Straßenmädchen und Dienstmädchen gründlich satt und sehnte sich nach einer festen Verbindung. Die Beziehung zu der elternlosen Adeligen Waleria Arsenjewna vom Nachbargut brachte ihn aber auch nicht weiter. Tolstoj war für sie zum Vormund bestellt worden, aber seine Briefe enthielten keinerlei Anzeichen warmer Gefühle. Der Vormund schlug dieser Zierpuppe gegenüber sofort einen belehrenden Ton an: Sie solle niemals ein Korsett anziehen, und wenn sie einmal verheiratet seien, würden sie sich auf dem Land niederlassen, viele Kinder bekommen und die Bauern glücklich machen. Die Liebe war ein Mittel, Menschen zu erziehen und jetzt wollte er sie zu einer wirklich guten Frau machen: »Die Hauptsache ist, dass sie am Abend zu sich sagen können, : heute habe ich 1) ein gutes Werk getan und bin 2) ein bisschen besser geworden.«
Seine detaillierten Regeln und ständigen Strafpredigten jagten der prüden Waleria einen heftigen Schrecken ein. Nach kurzer Zeit erlosch auch bei ihrem Verehrer die Leidenschaft. je mehr, sie sich auszog, desto geringer wurde sein Verlangen. Sie hatte hässliche Arme, war kokett und affektiert und hatte sicherlich nur ihre schrecklichen Kleider im Kopf. Am schlimmsten war, dass sie keine Kinder mochte, denn davon wollte er viele. Dass sie dann mit einem französischen Musiklehrer flirtete, war auch nicht gut.
Schließlich schickte er ihr einen kurzen, kalten Brief: Er hätte sie eigentlich nie geliebt und würde es sicherlich auch nie tun. Kurz: »Ich bin nicht in der Lage, Ihnen die Liebe zu schenken, die Sie mir aus Ihrem guten Herzen zu geben bereit sind.« Es fehlte ihr an Feuer und Rückgrat - ja, sie erinnerte ihn geradezu an Nudeln!
Oh nein, dieses aufgetakelte Provinzmädchen konnte ihm auf dem Weg zum guten Leben leider nicht helfen. Sie mussten sich damit abfinden, »Freunde« zu sein. Unter der Schmach dieses Bruches hatte er sicher sehr gelitten. Später kam er in »Familienglück« auf diese peinliche Erinnerung zurück;
Geir Kjetsaa Tolstoj S 100f
Fazit: Für Auskenner weist so manches in Familienglück auf das Verhältnis Lewin - Kitty voraus,
seit Familienglück hat Tolstoj aber auch dazu gelernt. Zwar beschreibt er auch in Anna Karenina noch viel zu gern, um des Beschreibens und weniger um der Geschichte willen, trotzdem markiert z.B. die vollkommen nutz- und erfolglose Jagd an der Lewin aus gesellschaftlichen Gründen teilnimmt, einen Wendepunkt in seiner Vita, Krieg und Frieden enthält dagegen noch ein Jagdgemälde mit rein dekorativer Funktion.
Die drei besseren Erzählungen (Holzschlag, Markör, Gutsbesitzer) werde ich vielleicht noch einmal komplett lesen, Anfang und Ende der Kosaken locken auch, den Überfall und Familienglück würde ich keine zweite Chance geben. Aber vielleicht ergreift mich ja nach dem nächsten Durchgang von Anna Karenina ein komperativistischer Furor.
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